Bärbel Wachholz, DDR-Schlagerlegende der 1950er und 1960er Jahre, feierte schon als Schülerin erste Bühnen-Erfolge – auf der Eberswalder Theaterbühne

Auszug aus dem in Vorbereitung befindlichen biografischen Band „Das Bärbel Wachholz-Familienbuch“:
„Bärbel sang sehr gern, nicht nur im Unterricht. In der Schulpause trällerte sie für uns oft Schlager, die damals gerade modern waren“, erinnert sich Schulkameradin Heidemarie Gutsch (Kopelmann). „Zum Beispiel ‚Teddybär‘ von Leila Negra oder ‚Pack die Badehose ein‘ von Conny Froboess.“ Und sie versuchte sich auch schon mit 13, 14 Jahren als Schauspielerin. „Bärbel war ein selbstbewusstes Mädchen und spielte in der Eberswalder Bühnenspielgemeinschaft mit. Ihre erste Rolle war wohl 1952 die fleißige Marie im Weihnachtsmärchen ‚Frau Holle‘. Die Regie sah vor, dass sie in den Brunnen springt. Da hat sie sich aber bei der Aufführung ganz furchtbar verrenkt“, erzählt Heidi.
Alfred Huwald, Leiter der Bühnenspielgemeinschaft, blickte 1959 auf diese Inszenierung von 1952 zurück: „Zwei Tage vor der Generalprobe hatten der Regisseur und Barbara Huwald, die Darstellerin der ‚guten Marie‘ einen schweren Autounfall. Barbara blieb schwerverletzt im Krankenhaus Seelow zurück. Bärbel Wachholz übernahm die Rolle und musste den Text in zwei Tagen lernen … So waren die ausverkauften Aufführungen gerettet. Über 3000 Besucher merkten nichts von den Vorgängen hinter den Kulissen. Am letzten Spieltag klagte Bärbel Wachholz über Schmerzen. Als der Vorhang zum letzten Mal fiel, stand der Krankenwagen bereits für sie bereit – Blinddarmoperation!“ Beleuchter Gerd Wiesner, erlebte das Drama hautnah mit: „Bärbel fühlte sich nicht gut, sie habe Bauchschmerzen und hat ganz schön rumgejammert. So kannte man sie sonst gar nicht. Sie fiel auf, weil sie ein lebenslustiger und aufgeweckter Mensch war. Bärbel hat gern und viel gelacht. Jedenfalls musste der Krankenwagen gerufen werden, der Notarzt nahm sie sofort mit. Bärbel kam gleich in den OP und wurde am Blinddarm operiert. Das war höchste Eisenbahn!“

schneewittchen
1954 war Bärbel Wachholz ein zweites Mal für die Hauptrolle in einem Märchen vorgesehen – „Schneewittchen und die sieben Zwerge“. Ihr schönes blondes Haar verschwand hinter einer schwarzen Perücke, wie Fotostudien des „Atelier für Fotokunst Mächler-Krumnow“ zeigen…