Hunderte Besucher beim 9. Bärbel Wachholz-Schlagerfest am Rathaus
Aus Oranienburg, aus Strausberg, aus Eberswalde, aus Strasburg, aus Bernau, aus Blankenfelde ... natürlich aus Berlin und sogar aus Leipzig und Dresden kamen Besucher zum 9. Bärbel Wachholz-Schlagerfest nach Angermünde. Längst ist das Wochenende Ende Juni, Anfang Juli für viele Bärbel Wachholz-Fans zu einem festen Termin geworden, die Uckermark zu besuchen. Denn alljährlich erinnern hier bekannte Interpreten an die in Angermünde geborene Schlagerlegende und unterhalten das Publikum mit ihren eigenen Hits. Und in diesem Jahr hatte das mdr-Fernsehen sogar ein Drehteam für die 90-Minuten-Show „Legenden – Ein Abend für Bärbel Wachholz“ nach Angermünde geschickt.
Peter Wieland, der bereits zum 6. Mal mitwirkte und damit der eindeutige Spitzenreiter ist, hat extra für diesen Tag ein Lied ausgekramt, das er bereits 1963 das erste Mal aufgenommen hatte – „Sonnenschein“ von Hans Bath, der für Bärbel Wachholz unter anderem „Ich hab Musik im Blut“ komponiert hatte. „Es war schon Tage vorher klar, daß wir uns in diesem Jahr über Sonne beim Angermünder Stadtfest freuen können, nachdem es im vergangenen Jahr zeitweilig richtig gepladdert hatte. Als mir Michael-Peter Jachmann, der das Schlagerfest ja gestaltet, vorschlug, dieses Lied kurzfristig neu zu produzieren, war ich sofort dabei. Und natürlich habe ich den Text von damals ein wenig modifiziert. So wurde daraus ‚Sonnenschein über Angermünde‘. Dem Publikum hat’s gefallen. Wunderbar!“ Erst einen Tag vor dem Schlagerfest wurde das Grundband aufgenommen im Studio von Wilfried Peetz in Groß Köris, dem früheren, langjährigen Frontsänger der Theo Schumann-Combo. „Und wir haben es auch gleich mit dem Originaltext für mein nächstes Album produziert, das in Vorbereitung ist.“
Die Mitwirkung von Christine Wachholz, jüngere Halbschwester der Schlagerlegende und selbst Baßgitarristin und Rocksängerin, freute so manchen Festbesucher, so Alfred Breitkopf aus Berlin: „Ich wußte zwar von der Christine, hatte aber noch nie Musik von ihr gehört. Und ich muß sagen, sie hat absolut Musik im Blut, genau wie ihre berühmte Schwester. Was sie hier heute stimmlich geleistet hat – alle Achtung. Ihre Variationen alter Bärbel-Hits wie ‚Ich steige dir aufs Dach’ gefielen mir sehr gut, aber auch zum Beispiel ihre Interpretation des Chicago-Hits ‚Hard to say I’m sorry’ hat mich total überzeugt. Wie mühelos sie die Höhen geschafft hat! Da mußte ich an Bärbel denken!“
Genau passend für Angermünde, für eine Stadt auf uckermärkischen Land, hatte Dina Straat ihren fast ältesten Ohrwurm „Kräht der Hahn“ aus dem Jahr 1975 ins Programm genommen. „Ich singe das Lied immer noch gern, sagte sie, weil es fröhlich und mit einem Augenzwinkern verbunden ist. Wenn ich hier diese gute Stimmung in Angermünde erlebe, die aufmerksamen Zuhörer, dann muß ich sagen, ich bin wirklich froh, meine Mitwirkung zugesagt zu haben.“
Eröffnet hatte das Schlagerfest mit kurzen, herzlichen Worten Bürgermeister Frederik Bewer. „Wie alt ist er?“, fragte Regina Thoss. „Wann ist er geboren? 1975? Das war doch genau das Jahr, in dem ich mit ‚Die Liebe ist ein Haus‘ meinen größten Erfolg landen konnte. Offenbar haben sich seine Eltern das Lied damals zu Herzen genommen“, lachte sie mit einem Augenzwinkern und trat genau damit vor die Zuschauer auf dem Angermünder Rathausplatz. Sie hielt es nicht auf der Bühne und marschierte trotz ihrer rekordverdächtigen hohen Absätze über das Kopfsteinpflaster bis ans Publikum heran. Und wo die Liebe ein Haus hat, da sollte der Mann auch treu sein. „Treu sein“ – mit diesem Bärbel Wachholz-Evergreen von 1961 riß sie die Zuschauer ebenfalls zu begeistertem Mitklatschen und Schlußapplaus mit.
Wilfried Peetz holte aus der Theo Schumann-Zeit den Riesenhit „Wer war gestern bei dir?“ hervor und gemeinsam mit seiner Frau Andrea, an diesem Tag auch die Moderatorin, erinnerten sie in einem großen AMIGA-Medley an Bärbel Wachholz, Hartmut Eichler, Günter Geißler, Helga Brauer, Paul Schröder und Fred Frohberg. „Alle tot, nur der olle Wieland hält noch durch“, kommentierte Peter Wieland.
Das insgesamt 9. Bärbel Wachholz-Schlagerfest fand zum achten Mal im Rahmen des Stadtfestes, der Uckermärkischen Festtage in Angermünde statt. „Die Zusammenarbeit mit der Stadt und den anderen an der Organisation des Stadtfestes beteiligten macht immer wieder Spaß, weil alle versuchen, aus dem Möglichen das Bestmögliche zu machen, um den Besuchern viel Abwechslung und gute Unterhaltung zu bieten. Das ist auch in diesem Jahr wieder gelungen – und so freue ich mich schon auf die Zusammenarbeit für 2019, wenn wir dann am 29. Juni mit dem 10. Bärbel Wachholz-Schlagerfest dabei sind“, so Michael-Peter Jachmann.